Peter Norrenberg

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates M. Gladbach

Geschichte der ehemaligen Herrschaft und des Hauses Odenkirchen - Rudolf WiedemannUnveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1889, 368 Seiten und eine gefaltete Karte, Leineneinband mit Fadenheftung. Nummerierte Auflage von 500 Exemplaren. Preis 29,90 €.

Peter Norrenberg – Historiker, Schriftsteller, Sozialpolitiker und Priester – wird 1847 in Köln geboren, studiert in Bonn katholische Theologie und wird 1871 zum Priester geweiht. Seine erste Kaplanstelle erhält er in Viersen, wo er sich bald mit der Erforschung der Lokalgeschichte beschäftigt und sich seine nahezu unbegrenzte Schaffensfreude in der Veröffentlichung noch heute maßgeblicher Werke niederschlägt, wie zum Beispiel: Aus dem alten Viersen (1873), Geschichte der Stadt Süchteln (1874), Chronik der Stadt Dülken (1874), Geschichte der Herrlichkeit Grefrath (1875). Norrenberg engagiert sich früh für die Verbesserung der Lebensumstände der unter der zunehmenden Industrialisierung leidenden arbeitenden Bevölkerung. 1876 gründet er den Arbeiterinnenverein in Viersen, nach dessen Vorbild sich nicht nur vielerorts in Deutschland, sondern auch in der Schweiz und in Amerika ähnliche Vereinigungen gründen. In diesem Zusammenhang erscheint 1880 die historische Abhandlung Frauenarbeit und Arbeiterinnenerziehung in deutscher Vorzeit. 1881 ruft er als Mitbegründer den Verein Arbeiterwohl ins Leben, dessen Vorsitz Franz Brandts übernimmt. Die sittlichen Bestimmungen in der berühmten Fabrikordnung von Brandts stammen weitgehend von Norrenberg. Die weitere Entwicklung in der Arbeiterbewegung vollzieht er allerdings nicht mit, weil ihm die Ideen zur Lösung der sozialen Frage zu radikal erscheinen. Dass Norrenberg neben seinen vielfältigen seelsorgerischen Tätigkeiten und seinem sozialen Wirken Zeit fand, sich so umfangreich seinen literarischen und historischen Interessen zu widmen, ist bewundernswert. Es erscheinen unter anderem eine dreibändige Allgemeine Geschichte der Literatur (1882-1884), die Kommentare zu dem Amtsbuch Aus dem Viersener Bannbuch (1886) und schließlich sein Hauptwerk Geschichte der Pfarreien des Dekanates M. Gladbach (1889). Im Jahre 1891 wird Norrenberg Pfarrer in Süchteln. Er stirbt 1894 völlig unerwartet im Alter von 46 Jahren in Rhöndorf an einem Hirnschlag. Die 33. Viersener Gedenkmedaille wird Peter Norrenberg im Jahre 2000 gewidmet. Zu diesem Anlass schreibt Dr. Wolfgang Löhr über ihn: „... ein moderner Historiker, dessen Bedeutung für die Überwindung des vielfach auf Anekdoten und fehlendem methodischen Sachverstand beruhenden historischen Dilettantismus nicht überschätzt werden kann.“

Die Krönung der geschichtlichen Arbeiten Norrenbergs ist die Geschichte der Pfarreien des Dekanates M. Gladbach. Sie erscheint 1889 als 21. Band in der von Karl Theodor Dumont herausgegebenen fundamentalen Reihe „Geschichte der Pfarreien der Erzdiöcese Köln“. Norrenberg ist es hier gelungen, das umfangreiche Quellenmaterial zu den einzelnen Pfarreien des Dekanates M. Gladbach, zu dem damals Dalen, Giesenkirchen, Gladbach, Hardt, Hehn, Helenabrunn, Kleinenbroich, Korschenbroich, Liedberg, Lürrip, Neersen, Neuwerk, Odenkirchen, Rheydt, Schiefbahn, Süchteln, Venn und Viersen gehörten, zur einer Gesamtgeschichte des Dekanates seit der Römerzeit zusammen zu stellen. Dabei berücksichtigt er eine Vielzahl an Einzelheiten und verliert doch nie den Blick für das Ganze. Diese herausragende Arbeit wird ergänzt durch ein Orts- und Namensregister, das keine Wünsche für Heimat- und Familienforscher offen lässt, und durch die Inhaltsübersicht der Pfarrorte, die dem Leser den Zugriff auf Informationen zu den einzelnen Pfarren ermöglicht.

„Von bleibendem Wert, daher heute immer noch zitierfähig ...“ (Wolfgang Löhr)